Mittwoch, 16. Mai 2007

Montag, 14. Mai

Gut geschlafen, frisch aufgewacht. Draußen scheint die Sonne, es ist schon wieder über 30 Grad. Ganz in Ruhe frühstücken und dann so langsam zum Flughafen. Ein wirklich kleiner Airport – sogar im Vergleich zum Bremer Flughafen. Auf dem Weg durch die Gepäck- und Passkontrollen habe ich meine warme Jacke verloren. Schnell zurück, aber nichts mehr zu finden. Gisela ist ärgerlich, denn das war eine schöne warme Jacke und extra frisch gewaschen…
Um 13:20 Uhr hebt der Flieger ab, erneut eine Boeing 767-300ER. Borne ist dicht bewaldet, überall kleine Wölkchen, wie sie hier typisch sind, wie hingetupft. Bald wind wir für die nächsten Zwei Stunden über dem Meer. Die Sonne steht schon tief, als wird australisches Festland erreichen. Dann geht es knapp in Sichtweite der Küste schnurstracks nach Süden.

Die Landschaft ist unwirklich. Braun, ein bisschen rötlich, ein bisschen grau. Keine Spur von Zivilisation. Durch die tief stehende Sonne wird die Oberflächenstruktur deutlich. Mal sieht es aus wie die runzelige Haut eines Elefanten, dann wieder ziehen sich trockene Flusstäler mit ein wenig höherer Vegetation durch das Land wie Adern in einem Blatt. Zehn Minuten später schaut der Boden aus wie der Holzstamm eines abgestorbenen Baumes, wenn unter der Rinde die Borkenkäfer ihre Spuren gezogen haben. Je später es wird, um so dunkler und grauer wird der Boden. Dafür geht auf der anderen Seite des Flugzeuges die Sonne unter. Sie mal einen scharf geschnittenen goldenen Streifen an den Himmel, Langsam wird dieses Gold dunkler, intensiver, erschwimmt nach Norden und Süden. Schließlich ist es dunkel und man kann gelegentlich ein paar Lichter am Boden erkennen. Kein Wunder, schließlich sind wir nur noch eine dreiviertel Stunde von Perth entfernt.
Nach der Landung erwartet uns eine sehr gründliche Kontrolle. Wir werden vom Immigration Officer freundlich nach dem Grund unserer Reise gefragt, der nächste Beamte fragt, ob wir auch ganz bestimmt keine zu deklarierenden Sachen eingepackt haben (Lebensmittel, Früchte, Pflanzen etc.) Schließlich schnüffelt ein Hund recht desinteressiert an unserem Gepäck. Trotzdem muss alles noch mal durch eine Röntgenanlage für unerlaubte Einfuhren.
In der Ankunftshalle stießen wir auf zwei freundliche Damen von einem Freiwilligenservice der örtlichen Tourismus-Büros. Sie rieten uns, statt mit dem Bus besser ein Taxi zu unserem Hotel zu nehmen. Ein Ex-Jugoslawe kutschierte uns schließlich zum Kings Hotel, in dem wir schon vor sieben Jahren die erste Nacht verbracht hatten.

Schnell noch ein kleiner Spaziergang nach Northbridge, dem Viertel der Restaurants und Kneipen, gleich auf der anderen Seite des Hauptbahnhofs. Davor befindet sich die Kunstgalerie und davor steht eine Statue von Gerhard Marcks. „Der Rufer“ steht auch vor dem Radio Bremen-Gebäude in Bremen-Osterholz. Irgendwie ein Stück zu Hause. Vieles erkennen wir wieder, obwohl unser letzter Besuch acht Jahre her ist. Aber schon morgen wird es kein Wiedererkenne mehr geben, denn dann geht es in uns unbekannte Gegenden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das sind ja wohl irre Bilder...diese Wolken...Wahnsinn ! Ich wünsche Euch eine schöne Zeit und freue mich auf mehr Reiseberichte. Lieben Gruß von Ralph