Montag, 21. Mai 2007

Sonntag, 20. Mai, Minilya Bridge Road House

Vorweg: Vielen Dank fuer die vielen Kommentare und die Updates zur Bundesliga und zur Bremer Wahl!!!
Weil die Gelegenheit günstig war, habe ich den gestrigen Blogeintrag schon vor dem Abendessen geschrieben und abgeschickt. Deshalb fehlt noch der Bericht von unserer abendlichen Tour auf den Traumpfaden der Aborigines. Mulga, der Führer, brachte uns durch die Dunkelheit zu einer einsamen Feuerstelle. Dort erzählte er Geschichten über sein Volk, seinen Glauben, die Natur. Und er versuchte, uns ein paar Namen und Begriffe in de Sprache seines Volkes beizubringen. Vergeblich. Eine kleine, beeindruckende Lektion in Geschichte, die hier schwer wiederzugeben ist. So viel als Nachtrag.
Abschied von Delfinen und erst mal wieder fast 160 Kilometer zurück, um wieder auf den Highway nach Norden zu gelangen. Noch ein kleiner Zwischenstopp am Shell Beach. Hier haben sich kleine Muscheln zu einer mehrere Meter dicken Schicht aufgetürmt.
Vorgestern hatten wir gesehen, wie aus dem verfestigten Material Steine für den Hausbau geschnitten werden. Zurück auf der Hauptstraße wieder die gleiche, eintönige, rappeltrockene Landschaft. Der Tankwart an einem Roadhouse erzählte uns, dass es vor anderthalb Jahren das letzte Mal geregnet hat. „Aber nicht besonders viel“, fügte er noch hinzu. Also weiter Kilometer um Kilometer durch völlig plattes Land auf nahezu schnurgeraden Straßen. Irgendwann tauchen aus dem Nichts ein paar vielleicht 100 Meter hohe ‚Tafelberge’ auf. Prompt weist ein Schild zum „Scenic Lookout“. Also anhalten, Kamera rausholen und draufhalten. 20 Kilometer Nichts - in alle Richtungen.
Schließlich erreichen wir Carnavon, ein sehr kleines Oberzentrum für diese Gegend. Die Stadt liegt an der Mündung des Gascoyne Rivers und ist das Zentrum des westaustralischen Obstanbaus. Gerade noch rappeltrockener Boden und nun grüne Pflanzen, Papaya-Bäume, Bananenplantagen, Zitrusbäume. 40 Prozent der in Australien angebauten Bananen kommen aus dieser Gegend – dank guter Bewässerung aus dem fast ausgetrockneten Fluss. Obwohl Sonntag ist, gibt es zwei geöffnete Supermärkte. Wir decken uns mit Obst, Gemüse und anderen Vorräten ein, denn von hier aus Richtung Norden gibt es nicht mehr so viel zu kaufen und die Preise sind hoch.
Und wir haben noch eine Mission zu erfüllen: wir mussten einen Brief für Travis aus Bremen abliefern. Leider war der junge Mann, der einer jungen Bremerin offenbar den Kopf verdreht hatte, nicht zu Hause. Wir haben den Brief an den Stromzähler geklemmt und dem Nachbarn Bescheid gesagt.
Hier in Carnavon gibt es auch noch eine 1,5 km lange Pier aus Holzbohlen hinaus aufs Wasser. Früher wichtig, um die Waren zu verschiffen, heute verkehrt die kleine Diesellok mit einem Waggon nur noch für Angler und Touristen. Ob es an bedeckten Himmel und strammem Wind lag, dass heute gerade mal fünf Japaner und zwei Australier dort die Angeln ins Wasser hielten. Der Reiseführer sprach von „einem Wald von Angelruten“.
Bis kurz nach Sonnenuntergang haben wir dann auch noch die 140 Kilometer bis zu diesem Roadhouse (Tankstelle, mit einfacher Kneipe und angeschlossenem Campingplatz) geschafft. Die einzigen Geräusche, die man hier in der Nacht hören kann, sind der Stromgenerator und zirpende Grillen.

Lieber Rob, dieses Bild habe ich speziell für Dich aufgenommen, du weißt schon, warum.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hi Ihr Beiden!

Tolle Reiseeindrücke. Bin heute zum
ersten Tag wieder im Office.Auf Kos hatten wir 10 schöne Tage. Die Tendenz geht hier voll auf Rot/Grün. Aber es gibt Wichtigeres!Freue mich auf mehr News.
LG Dirk

Anonym hat gesagt…

Lieber Wolle, liebe Gisela, also ich finde, ihr seht mit den hueten gar reizend aus und bin so froh, dass ihr nicht auf hautkrebsfang geht... also lecker ist es zeitweise, aber auch oede und "langstreckig", ausgedoert und kulturell etwas duerftig .... na- was fuer ueberraschungen werden uns denn noch erwarten???!!! ich freue mich ueber euren spass, die kleinen seitenstupser und wuensche euch weiterhin und allzeit hoechstens 13 fliegen unter der hutschnur ;-)
eure dominique aus florida

Unknown hat gesagt…

That photo is absolutely priceless!

Rob