Mittwoch, 20. Juni 2007

Montag, 18. Juni, wieder zu Hause

Endlich. Das eigene Bett, die gewohnte Umgebung, leider noch nicht die gewohnte Uhrzeit.
Gisela und ich sind wieder in Bremen angelangt.
An dieser Stelle ist nun auch Zeit und Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern für die fleißigen Klicks auf diese Seite zu danken und natürlich auch denjenigen, die uns durch ihre Kommentare immer wieder Mut gemacht haben, die Arbeit weiterzuführen und die uns gezeigt haben, dass wir nicht ins Leere geschrieben haben.
Mit etwas zeitlichem Abstand werden wir sicher noch für die Hardcore-Fans von Australien an dieser Stelle darauf hinweisen, wo es im Web eine Sammlung unserer schönsten Bilder gibt. Also ein guter Grund, gelegentlich noch einaml auf diese Seite zurückzukehren.

Sonntag, 17. Juni 2007

Sonntag, 17. Juni, Ludwigshafen

Das ist die letzte Zwischenstation auf unserer Reise zurück ins normale Leben. Weil heute meine Tochter Birte 30 Jahre alt wird, haben wir sie mit unserem Besuch am frühen Sonntagmorgen überrascht. Sie hat sich sehr gefreut und wir haben uns einigermaßen wacker halten können. Aber jetzt, auf der Fahrt mit der Eisenbahn nach Hause wird es doch schon ganz schön schwierig, die Augen offen und den Kopf oben zu halten.

Schließlich liegen viele Stunden Flug und eine Zeitverschiebung von 7 ½ Stunden hinter uns. Der Flug war insgesamt sehr ruhig. Von Bandar Seri Begawan nach Bangkok war die Maschine gerade mal zu 45 Prozent ausgelastet, in Bangkok allerdings wurde sie dann wieder voll. Unterwegs mussten ein Mal die Sitzgurte angelegt werden, weil wir ei mächtiges Gewitter über Indien passierten. Es sah gewaltig aus, wie die Blitze in unablässiger Folge die dicken Wolken neben uns in fast 10.000 Metern Höhe immer wieder erleuchteten.

Samstag, 16. Juni 2007

Sonnabend, 16. Juni, Bandar Seri Begawan

Der Tag begann wie immer sonnig und mit einem Bad im Hotel-Pool. Dann alle Taschen zu Ende gepackt und ab um die nächste Ecke, um Fahrräder zu mieten. Wir wollten einfach nicht so viel durch die Gegend latschen. Dafür wurde es eine lange Tour, denn wir haben dem Stadtplan nicht vertraut und uns gründlich verfahren. Dann noch ein kleines Mittagessen, (Austern, Barramundi, Mudcake) und dann das Zimmer räumen. Mit dem Shuttle Bus zum Flughafen von Darwin. Das ist zwar ein internationaler Airport mit Flügen auch vor und nach Mitternacht, aber Bremen wirkt groß dagegen.
Nach 3 1/2 Stunden Flug in einer weniger als halbvollen Maschine sind wir nun wieder in Brunei, genauer in Bandar Seri Begawan gelandet. Eine Luft wie im Treibhaus. Das hatten wir fast vergessen. Der Aufenthalt ist kurz, deshalb nur schnell diese Zeilen für alle, die auch am Wochenende in den Blog schauen.

Freitag, 15. Juni 2007

Freitag, 15. Juni, Darwin

Wie ist das eigentlich in einem normalen Hotelzimmer? Gut, verglichen mit einem Allrad-Camper. Viel Platz, ein Badezimmer gleich nebenan, ein großes, geräumiges Bett, viel Licht, keine Mücken, einfach prima und fast so schön, wie zu Hause. Mit anderen Worten, wir hatten eine angenehme Nacht. Dafür war der Tag anstrengender. Nach einem ausgiebigen Frühstück an der Mitchell Street galt es zunächst, die diversen Geschäfte zu erkunden. Dabei kamen für Gisela heraus: ein Paar Crocs-Schlappen, eine schöne Kette und noch dies und dass. Zwischendurch eine chinesische Schultermassage für uns Beide. Dann haben wir eine der empfohlenen Galerien für Aboriginal-Kunst besucht. Sehr lohnenswert. Einer der Beschäftigten, Barry O’Schea hat uns sehr freundlich die verschiedenen Malrichtungen und die verschiedenen Bedeutungen der Bilder erklärt. Das wäre eine Galerie, in der ich gerne mit großem Etat eingekauft hätte. Es waren wunderschöne Stücke zu sehen, die zum Teil eher an zeitgenössische Kunst erinnerten, denn an traditionelle Geschichten der Urbewohner, grafisch umgesetzt. Natürlich sind wir nicht mir leeren Händen rausgegangen.

Weiter ging es in Richtung Wharf, weil es dort exzellentes Seafood geben sollte. Offenbar hatten wir den Weg falsch gewählt und sind bei einem leckeren, aber etwas schmuddeligen Fischbräter gelandet. Dummerweise ist das Seafood-Festival von Darwin erst am Sonntag. Gut, dass wir vorher noch bei einem Fischhändler ein Dutzend Austern gekauft hatten. Das Stück in bester Qualität unter einem Euro!!

Dann folgte ein Besuch im Parlamentsgebäude dieses Bundesstaates. Man kann dort nach einer Eingangskontrolle mit einer kleinen Broschüre in der Hand alle Wichtigen Räume sehen und auch die Besucherterrasse betreten und auf den Sitzungssaal blicken. Verglichen mit dem Bremer Landesparlament ein kleiner Laden. Grob geschätzt gibt es nicht mal 40 Abgeordnete! Das Gebäude ist wunderschön gelegen am Ende der Innenstadt mit Blick auf das Wasser und umgeben von Grünflächen.

Nach einer Pause im Hotel und einer erfrischenden Runde im Pool sind wir weiter spaziert zum Fischfütterung. Vor über 40 Jahren hatte ein Fischer damit begonnen, am Ufer die Fische zu füttern. Sie haben sich daran gewöhnt und heute ist das eine der zahlreichen kleinen, aber bescheidenen Touristenattraktionen dieser Stadt und kostet umgerechnet 5 Euro Eintritt.

Nächste Station war das La Beach, ein Restaurant in der Nähe des Jachthafens, das wir zu Fuß erwandert haben. Wir bekamen noch einen Platz auf der Terrasse und konnten zum letzten Mal einen schön-kitschigen Sonnenuntergang sehen und fotografieren. Dann kam auch schon das Abendessen: Austern mit Soja und Ingwer, salt and peppered Squid, Barramundi-Filet mit Ingwer und Koriander für Gisela und ein Seafood Basket Mornay für mich. Leeeeecker! Genau das richtige für unser letztes Abendessen hier in Australien.

Jetzt sind wir wieder im Hotel und denken darüber nach, wie wir die Koffer packen. Nicht so ganz einfach, denn wir müssen uns ja auf anderes Wetter einstellen. Oder auch nicht, denn wir haben mitbekommen,dass es auch zu Hause um die 30 Grad warm war. Wie es aktuell ist, werde ich versuchen, gleich im Internet(www.ach-du-schan.de) oder auf der Seite von Radio Bremen heraus zu finden.

Und ganz am Ende noch ein Bild als Anregung für die nächste Uniform-Refom für Franca und Kollegen....

Donnerstag, 14. Juni 2007

Donnerstag, 14. Juni, Darwin

Die Zivilisation hat uns wieder. Nur 60 Kilometer und wir sind in einer kleinen Großstadt: Darwin, die Hauptstadt der Northern Territories. Hier gibt es vier- und sechspurige Straßen, Ampeln etc. Zunächst dirigiert mich Gisela zu einer kleinen Stadtrundfahrt. Wir fahren an schöne Strände – an denen aber keiner badet (Quallen). Vorbei geht es an wunderschön gelegenen Häusern – sozusagen das Oberneuland von Darwin mit Seeblick. Die Stadt selbst hat wenig historischen Charakter, sie wurde Ende der siebziger Jahre durch einen Cyclon fast vollständig zerstört. Die Straßen sind von Palmen gesäumt, alles ist grün. Und es ist sehr warm. Die aktuellen Werte kann man rechts auf der Seite dem Wetterticker entnehmen.

Bei der Station von KEA Campers haben wir den Wagen abgeliefert, nachdem wir ihn einigermaßen von außen und innen gereinigt und vollgetankt hatten (130 Liter!!). Tracy, die freundliche Dame von KEA hat uns zum Abschied ein Buch über Australien geschenkt. Danke. Und Danke auch für den absolut freundlichen und zuverlässigen Service von KEA. Mit dem Taxi geht es zurück in die Stadt, wo wir unser Gepäck bereits im Novotel abgeladen haben. Das Zimmer im 5. Stock wird jetzt für zwei Nächte unser Zuhause sei.

Es sind wohl auch die Temperaturen, die dieser Stadt und dem Leben hier den Charakter verleihen. Alles ein bisschen easy going, entspannt. Entlang der Hauptstraße (Mitchel Street) gibt es viele Kneipen, die natürlich halb im Freien und halb klimatisiert sind. Es gibt auch eine Fußgängerzone und jede Menge Geschäfte. Gisela hat dort einen neuen Lieblingsladen entdeckt: NT General Store, alles für das Leben im Outback. Es ist ein etwas unübersichtlicher Laden mit allem Zubehör, dass man für die australische Art von Camping braucht. Es gibt einfach alles. Wir verlassen den Laden mit einem Reisehandtuch, einer Trinkflaschen, einem Reise-Kulturbeutel – aber nur schweren Herzens. Ich muss Gisela versprechen, morgen wieder mit hierher zu kommen.

Das Programm für den Abend steht auch schon – auf Empfehlung beider Reiseführer: Mindil Beach Sunset Market. Man kann sich einen Minibus ans Hotel bestellen, der dann wie eine Art Sammeltaxi Fahrgäste aufnimmt und zum etwa vier Kilometer entfernten Mindil Beach fahrt. Wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an.

Das schöne Foto täuscht. Außer uns stehen noch etwa tausend Menschen dicht an dicht an diesem Strandabschnitt und schauen sich diesen wunderschönen Moment an. Viele haben Campingstühle oder Decken und Kühlboxen für Getränke mitgebracht. Um Essen muss sich aber niemand Sorgen machen, denn der Markt ist so ähnlich wie der Kajenmarkt in Bremen, nur größer, mit nicht ganz so viel Tand, ein bisschen Original Aborigine-Kunst und eben Fressbuden aus aller Einwanderer Länder. (Kleine Randbemerkung: die Griechen sind hier mit einem großen Anteil vertreten. Rund 7.000 sind allein von einer einzigen Insel hierher ausgewandert.)

Zurück zum ‚Kajenmarkt’ von Darwin. Den Stand mit den frischen Austern haben wir gleich mehrfach an diesem Abend aufgesucht, einem Duo mit Schlagzeug und modernem Didgeridoo eine CD abgekauft und zahlreiche Schmuck-Buden nach etwas Brauchbarem zum Mitbringen durchsucht. Der Busfahrer erzählte mir auf der Hinfahrt, dass dieser Markt nicht etwa nur etwas für Touristen ist, sondern mehr als die Hälfte der Besucher Einheimische sind. Eine Riesenstimmung. Aber kein Wunder, wenn man auch nach Einbruch der Dunkelheit hier ohne wärmendes Jäckchen im Gedränge bummeln kann.

Kurz nach 21 Uhr ist in der Stadt ebenfalls wieder Leben. Um 17 Uhr hatten wir den Eindruck, dass gleich die Bürgersteige hochgeklappt werden, aber jetzt ist wieder Leben. Die Bierlokale sind voll, die Essensportionen groß. Wir gönnen uns noch ein Bier, führen ein Fachgespräch mit den Türstehern des Biergartens und dann ab ins Hotel.

Dieses Foto ist für meine Leser im Polizeipräsidium. Vielleicht als kleine Anregung, wie einfach doch Streifenwagen sein können – reduziert auf das Notwendigste: Platz für Fahrer, Beifahrer und gelegentliche Fahrgäste ;-)

Mittwoch, 13. Juni, Tumbling Water, Berry Springs

Heute gab es zum ersten Mal Eier zum Frühstück. Der Farmer hatte uns welche verkauft und dazu ein paar Fleischstücke, die sich leider am Abend als ausgesprochen zäh erwiesen. Der Holz-Grill war schnell angeworfen und die platte heiß, auf der wir dann die Spiegeleier auf Toast zubereitet haben. Ein idyllischer Platz zum Urlaubsausklang. Der Blick von einer leichten Erhöhung über das Land, in einiger Entfernung hoppeln ein paar Kängurus, weiter entfern sieht man durch das Fernglas zwei wilde Büffel grasen.

Auf dem Weg zur Hauptstraße kommen wir an einer anderen Farm vorbei, wo gerade Rinder eingefangen und markiert werden. Leider lassen uns die Leute nicht näher zuschauen. Als wir gerade weiterfahren wollen sehen wir einen kleinen Hubschrauber, der eine weitere Herde zu den Koppeln treibt. Das muss Laune machen, mit so einem wenigen kleinen Helikopter zwischen den Bäumen rumzukurven und Rinder zu treiben.

Letzte Attraktion im Litchfield National Park sind die Wangi Falls. Zwei sehr hohe Wasserfälle und ein Pool zum Baden. Uns ist es noch zu frisch und zu voll. Also haben wir und aufs Fotografieren beschränkt. Danach zum letzten Mal über eine unbefestigte Straße Richtung Küste. Ein schöner Strand auf der Cox-Halbinsel direkt gegenüber von Darwin, aber keine Rastplätze, keine Menschenseele. Kein Wunder, denn starke Gezeitenströmung und die giftigen Würfelquallen können einem hier den Spaß am Baden verderben. Es ist inzwischen merklich wärmer geworden und auch die Luftfeuchtigkeit hat zugenommen. Das merkt man vor allem daran, dass der Horizont deutlich im Dunst liegt. Bislang war die Sicht immer uneingeschränkt klar.

Unterwegs hatte jemand den Campingplatz Tumbling Waters empfohlen und das war, mit einer Einschränkung eine gute Wahl. Sehr freundliches Personal, dichte Bäume und Palmen, Pfau und Ibis laufen frei umher. In idyllisches Fleckchen zum Ausklang. Nur die Sanitäranlagen könnten ausgebaut werden. Auf jeden Fall ist der Platz eine Empfehlung wert. Er liegt etwa 45 Minuten von Darwin entfernt. Der Chef schickt uns gleich weiter zum Territory Wildlife Park. Dort gibt es eine gute Übersicht über die heimische Tierwelt, ein Haus mit allerlei nachtaktiven Tieren und ein schönes Aquarium. Dort sehen wir aus der Nähe auch ein schwarzes Felsenkänguru, dass wir vorher schon einmal in der Wildnis im Kakadu Nationalpark gesehen hatten. Es gab auch eine kurze Vorführung von Raubvögeln.

Nach dem Park noch schnell einen Kilometer weiter zum Berry Springs Pool um eine Runde in dem schönen klaren Wasser zu schwimmen.

Zurück auf dem Campingplatz gab es nach dem Abendessen und dem obligatorischen Mückenstichen noch eine Open Air-Filmvorführung. Es war eine Art Dokusoap. Umwerfend komisch, auch wenn wir nicht jeden Gag verstanden haben.