Mittwoch, 6. Juni 2007

Sonntag, 3. Juni, Drysdale River


Wer um 20 Uhr ins Bett geht, der ist naturgemäß um 3 Uhr mit dem Schlaf durch. Na gut, bis 5:30 Uhr haben wir uns ein bisschen hin und her gedreht, aber dann war es auch bereits so hell, dass sich das Aufstehen lohnte. Nach einem ausgiebigen frühstück haben wir uns auf den Weggemacht zu den Manning Falls. Auf der Zeichnung des Campingplatzes sah das nach einem kurzen Spaziergang aus, in Wirklichkeit war es eine anderthalbstündige Wanderung über Stock und Stein, bergauf und bergab waren wir bei dem lohnenden Ziel angelangt. Ein wunderbarer Wasserfall mit zum Teil schwarzen Felsen und ein angenehm temperierter Teich zum Schwimmen. Einfach wunderbar und hundert Prozent lohnenswert. Wir haben uns gefragt, wer diesen schönen Fleck entdeckt hat. Der Weg war übrigens hervorragend ausgeschildert mit weißen Pfeilen auf den Felsen. Am Wasserfall trafen wir wieder auf Andreas und Tobias, zwei Brüdern aus dem Ruhrgebiet (endlich mal wieder vertraute Klänge). Beide sind Australienexperten und sie konnten uns mit dem eine oder anderen Hinweis weiterhelfen.

Obwohl der Rückweg genau so lang war, wie der Hinweg, kam uns diese Wanderung wesentlich kürzer vor. Zum Schluss noch ein kurzes Bad, um den Weg abzukürzen und dann ging es wieder auf die Reise. Zurück zur Gibb River Road und dann weiter. Die Straßenqualität reiche von Einspurig mi Spurrillen über fest ausgehärteten Boden, auf dem man auch mit 90 km/h fahren kann und dann wieder Waschbrett-Boden, bei dem der Wagen ins Schlingern geraten kann, wenn man zu schnell fährt. Und immer schön vorsichtig bei jedem Floodway. Das sind die Stellen, an denen ein Bach (oder Fluss) die Straße quer. Meistens nur ganz flaches Wasser, aber oft genug mit ein paar gemeinen Schlaglöchern.

Eine weitere in der Karte vermerkte Sehenswürdigkeit waren die Barnet River Gorge. Um dorthin zu gelangen, waren zum ersten Mal richtige Offroad-Qualitäten gefragt. Am Ende gab es einen kleinen idyllischen Bach zu sehen, an dessen Ufer man auch hätte campen dürfen, ganz in der Einsamkeit. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße begegneten uns wieder Andreas und Tobias.

Die Landschaft ist deutlich abwechslungsreicher und hat fast den Charakter einer Parklandschaft – allerdings nicht mit gepflegtem Rasen zwischen den Bäumen, sondern mit Spinnifex-Gras. Ziel für den Tag war die Drysdale Farm, die nebenbei einen Campingplatz betreibt. Eine große mit lockeren Bäumen bestandene Fläche, einen sehr ordentlichen Sanitärblock, eine Bar und sogar ein Restaurant mit Bar, schlechtem aber teurem Essen. Das wussten wir aber erst hinterher. Obwohl das Essen eigentlich hätte vorbestellt werden müssen, hat Gisela mit ihrem Charm noch etwas organisieren können. Kaum waren wir dann von Mücken zerstochen gegen 20:30 Uhr in unsere Kojen gekrochen, gab es merkwürdige Geräusche: ein paar Regentropfen trommelten auf das Dach. Aber es war nicht der Rede wert.

Wieder ging ein schöner Tag im Outback zu Ende.

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