Donnerstag, 14. Juni 2007

Dienstag 12, Juni, Labelle Farm Homested

Mit dem ersten Morgenlicht begannen auch die Vögel auf unserem kleinen einsamen Campingplatz zu konzertieren. Es hat schon eine ganz eigene Art, mitten in einem sehr touristisch genutzten Nationalpark einen so einsamen Platz zum Übernachten zu haben. Da macht es nichts, dass die Duschen nur einen Wasserhahn hatten: für nicht ganz kaltes Wasser. Die kleine Feuerstelle war schnell angeheizt, deshalb gab es auch heute Morgen wieder getoastetes Weißbrot. Nachdem wir unsere übel anzusehenden Mückenstiche versorgt und den Wagen startklar gemacht haben, ging es zur nächsten Attraktion: Lost City. Dazu musste man etwa eine halbe Stunde über einen schmalen Allrad-Weg durch den Wald fahren. Am Ende befindet sich eine Ansammlung von verwitterten Sandsteinformationen, die mit etwas Fantasie so aussieht, wie Ruinen einer verlassenen Stadt. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

Nächstes Ziel waren die Sandy Creek Falls oder besser Tjaynera Falls. Wieder Allrad eingeschaltet und wieder über einen sehr holprigen und schmalen Weg durch den Wald. Nach kurzer Strecke dann eine Wasserdurchquerung. Zum Glück kam uns gerade ein Auto entgegen, so dass wir wussten: es geht. Erst auf der Rückfahrt haben wir gesehen, dass das Wasser dort Zentimeter tief war. Aber gemerkt haben wir’s, denn nach der Durchfahrt schwappte etwas Wasser im Fußraum. Aber als alte Hasen auf 4-Wheel-Tracks konnte uns das nicht schrecken. Abermals eine holprige halbe Stunde und wir waren am Parkplatz angelangt. Auch hier gibt es einen kleinen Campground, aber der war nun wirklich sehr einsam. Bis zum Wasserfall waren es noch mal 1,7 Kilometer Wanderung, aber im Vergleich mit unseren Märschen bei den Pools an der Gibb River Road war das ein bequemer Spaziergang. Und der hatte sich gelohnt. Nach der Wanderung entlang eines kleinen Bachbettes, durch Palmenhaine und Farnwiesen kamen wir an einen schmalen hohen Wasserfall, der in eine großen Pool mündete. Wunderschön, lauschig – und wir waren völig allein. Das Wasser war relativ frisch, aber es war einfach traumhaft, hier zu schwimmen. Wir hatten Tauchmaske, Schnorchel, und Unterwasserkamera mitgebracht, um auch mal eine andere Perspektive von solchen Attraktionen zu fotografieren. Nach ausgiebigem Bad ging es dann wieder zurück. Damit wir die spektakulärste Flussdurchquerung auch festhalten konnten, musste ich Gisela am andern Ufer absetzen, zurück und das ganze noch mal absolvieren. Ein komisches Gefühl war das schon, denn man merkte, dass die kleinen Kieselsteine im Flussbett die Reifen nicht richtig greifen ließen. Eigentlich wollten wir in der Nähe der Wangi Falls übernachten, denn dort betreibt eine Freundin unserer Reiseagentin das ‚Monoon Cafe’. Aber offenbar hatten sich die Verhältnisse geändert und die Freundin war nicht mehr da. Dafür sahen wir ein Plakat, dass für eine Übernachtung auf einer Farm in der Nähe warb.

Hier gab es wieder einen einsamen Stellplatz, offenes Lagerfeuer und sanitäre Anlagen. Genau das Richtige, um unseren Urlaub langsam ausklingen zu lassen.

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