Mittwoch, 6. Juni 2007

Freitag, 1. Juni, Windjana Gorge


Die erste Nacht im neuen Mobil war gar nicht so einfach. Wir hatten nämlich nicht aufgepasst, wir die Liegefläche gebaut wird. So haben wir die Tischplatte in alle möglichen Richtungen gedreht, aber nichts passte. Zum Schluss hat es dann aber doch geklappt. Allerdings hatten wir keine ruhige Nacht. Wir haben beide schlecht geschlafen und wenn sich einer bewegt hat, dann schwankte unser Auto doch beträchtlich.

Das Leben auf dem Campingplatz ging schon früh los, beim ersten Büchsenlicht war die Hälfte der Duschen bereits belegt. Wir haben schnell gepackt und sind rund 16 Kilometer zur Geiki Gorge gefahren. Dort gab es eine einstündige Bootstour auf dem Fitzroy River. Interessante Sandsteinformationen, ausgewaschen vom Fluss und vom Regen. Wir haben hier unsere ersten frei lebenden Krokodile gesehen. Unvorstellbar, dass hier wie anderswo in Australien die Aborigines schon vor 30.000 Jahren gelebt haben.

Wieder zurück zur Hauptstraße und im Supermarkt von Fitzroy noch die Vorräte ergänzt. In der Touristeninformation, die gleichzeitig auch noch Bücherei ist, gab es einen öffentlichen Internetanschluss, der zudem noch eine passable Verbindung hatte. Also schnell noch den Blog gefüttert, die Kommentare meiner Freunde von der Pressestelle gelesen und dann ab. Nach 40 Kilometern ging es nun endlich weg von der Asphaltstraße und rauf auf die Schotterpiste. Maximal 70 km/h sind möglich, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Wagen nicht ins Schlingern gerät. Zwei Mal mussten wir sogar durch einen kleinen Flusslauf. Leider haben wir das nicht fotografiert ;-)

Unser nächstes Ziel war Tunnel Creek. Eine vor Millionen von Jahren in den Sandstein gefräste Höhle. Sie ist ungefähr 750 Meter lang und obwohl es in der Mitte einen Einbruch der Decke und damit etwas Licht gibt, sind die anderen Abschnitte stockdunkel. Mit einer Taschenlampe ausgerüstet, sind wir durch knietiefes Wasser gewatet. Das waren schon beeindrucken Momente. Die unglaublichen Auswaschungen, Stalagmiten und Stalaktiten, das fiepen der Fledermäuse….

Noch mal knapp eine Stunde über die Schotterpiste und wir erreichten Windjana Gorge. Ein breiter, 4,5 Kilometer langer Einschnitt in die Napier Ranges. Diese Gorge führt Wasser und wir konnten bei unserer Wanderung in der schattigen, aber trotzdem heißen Gorge jede Menge Süßwasserkrokodile (das sind die Ungefährlichen) sehen. Die Stille (abgesehen von den gelegentlichen Vogelstimmen) ist schon beeindruckend.

Nicht weit vom Eingang zur Gorge gibt es einen kleinen Campingplatz. Das muss man sich so vorstellen: drei Klohäuschen, zwei kleine Duschblocks (das Wasser ist sogar warm), drei Wasserhähne auf dem Gelände verteilt und sonst nichts. Kein Stromanschluss.

Nach ein wenig small talk mit einem anderen Ehepaar haben wir unser Abendbrot bei Kerzenschein vor unserem Camper eingenommen. Eine Luft wie Samt und Seide, rings um nur das Zirpen der Grillen, gelegentliches Gemurmel der etwa zehn anderen Camper auf dem großen Gelände und das war’s. Seit sechs Uhr ist es dunkel, aber da wir bald Vollmond haben, kann man sogar ohne Taschenlampe ganz gut sehen. Ein schöner Platz. Selbst zum Blog schreiben brauche ich keine Lampe.

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