Mittwoch, 20. Juni 2007

Montag, 18. Juni, wieder zu Hause

Endlich. Das eigene Bett, die gewohnte Umgebung, leider noch nicht die gewohnte Uhrzeit.
Gisela und ich sind wieder in Bremen angelangt.
An dieser Stelle ist nun auch Zeit und Gelegenheit, allen Leserinnen und Lesern für die fleißigen Klicks auf diese Seite zu danken und natürlich auch denjenigen, die uns durch ihre Kommentare immer wieder Mut gemacht haben, die Arbeit weiterzuführen und die uns gezeigt haben, dass wir nicht ins Leere geschrieben haben.
Mit etwas zeitlichem Abstand werden wir sicher noch für die Hardcore-Fans von Australien an dieser Stelle darauf hinweisen, wo es im Web eine Sammlung unserer schönsten Bilder gibt. Also ein guter Grund, gelegentlich noch einaml auf diese Seite zurückzukehren.

Sonntag, 17. Juni 2007

Sonntag, 17. Juni, Ludwigshafen

Das ist die letzte Zwischenstation auf unserer Reise zurück ins normale Leben. Weil heute meine Tochter Birte 30 Jahre alt wird, haben wir sie mit unserem Besuch am frühen Sonntagmorgen überrascht. Sie hat sich sehr gefreut und wir haben uns einigermaßen wacker halten können. Aber jetzt, auf der Fahrt mit der Eisenbahn nach Hause wird es doch schon ganz schön schwierig, die Augen offen und den Kopf oben zu halten.

Schließlich liegen viele Stunden Flug und eine Zeitverschiebung von 7 ½ Stunden hinter uns. Der Flug war insgesamt sehr ruhig. Von Bandar Seri Begawan nach Bangkok war die Maschine gerade mal zu 45 Prozent ausgelastet, in Bangkok allerdings wurde sie dann wieder voll. Unterwegs mussten ein Mal die Sitzgurte angelegt werden, weil wir ei mächtiges Gewitter über Indien passierten. Es sah gewaltig aus, wie die Blitze in unablässiger Folge die dicken Wolken neben uns in fast 10.000 Metern Höhe immer wieder erleuchteten.

Samstag, 16. Juni 2007

Sonnabend, 16. Juni, Bandar Seri Begawan

Der Tag begann wie immer sonnig und mit einem Bad im Hotel-Pool. Dann alle Taschen zu Ende gepackt und ab um die nächste Ecke, um Fahrräder zu mieten. Wir wollten einfach nicht so viel durch die Gegend latschen. Dafür wurde es eine lange Tour, denn wir haben dem Stadtplan nicht vertraut und uns gründlich verfahren. Dann noch ein kleines Mittagessen, (Austern, Barramundi, Mudcake) und dann das Zimmer räumen. Mit dem Shuttle Bus zum Flughafen von Darwin. Das ist zwar ein internationaler Airport mit Flügen auch vor und nach Mitternacht, aber Bremen wirkt groß dagegen.
Nach 3 1/2 Stunden Flug in einer weniger als halbvollen Maschine sind wir nun wieder in Brunei, genauer in Bandar Seri Begawan gelandet. Eine Luft wie im Treibhaus. Das hatten wir fast vergessen. Der Aufenthalt ist kurz, deshalb nur schnell diese Zeilen für alle, die auch am Wochenende in den Blog schauen.

Freitag, 15. Juni 2007

Freitag, 15. Juni, Darwin

Wie ist das eigentlich in einem normalen Hotelzimmer? Gut, verglichen mit einem Allrad-Camper. Viel Platz, ein Badezimmer gleich nebenan, ein großes, geräumiges Bett, viel Licht, keine Mücken, einfach prima und fast so schön, wie zu Hause. Mit anderen Worten, wir hatten eine angenehme Nacht. Dafür war der Tag anstrengender. Nach einem ausgiebigen Frühstück an der Mitchell Street galt es zunächst, die diversen Geschäfte zu erkunden. Dabei kamen für Gisela heraus: ein Paar Crocs-Schlappen, eine schöne Kette und noch dies und dass. Zwischendurch eine chinesische Schultermassage für uns Beide. Dann haben wir eine der empfohlenen Galerien für Aboriginal-Kunst besucht. Sehr lohnenswert. Einer der Beschäftigten, Barry O’Schea hat uns sehr freundlich die verschiedenen Malrichtungen und die verschiedenen Bedeutungen der Bilder erklärt. Das wäre eine Galerie, in der ich gerne mit großem Etat eingekauft hätte. Es waren wunderschöne Stücke zu sehen, die zum Teil eher an zeitgenössische Kunst erinnerten, denn an traditionelle Geschichten der Urbewohner, grafisch umgesetzt. Natürlich sind wir nicht mir leeren Händen rausgegangen.

Weiter ging es in Richtung Wharf, weil es dort exzellentes Seafood geben sollte. Offenbar hatten wir den Weg falsch gewählt und sind bei einem leckeren, aber etwas schmuddeligen Fischbräter gelandet. Dummerweise ist das Seafood-Festival von Darwin erst am Sonntag. Gut, dass wir vorher noch bei einem Fischhändler ein Dutzend Austern gekauft hatten. Das Stück in bester Qualität unter einem Euro!!

Dann folgte ein Besuch im Parlamentsgebäude dieses Bundesstaates. Man kann dort nach einer Eingangskontrolle mit einer kleinen Broschüre in der Hand alle Wichtigen Räume sehen und auch die Besucherterrasse betreten und auf den Sitzungssaal blicken. Verglichen mit dem Bremer Landesparlament ein kleiner Laden. Grob geschätzt gibt es nicht mal 40 Abgeordnete! Das Gebäude ist wunderschön gelegen am Ende der Innenstadt mit Blick auf das Wasser und umgeben von Grünflächen.

Nach einer Pause im Hotel und einer erfrischenden Runde im Pool sind wir weiter spaziert zum Fischfütterung. Vor über 40 Jahren hatte ein Fischer damit begonnen, am Ufer die Fische zu füttern. Sie haben sich daran gewöhnt und heute ist das eine der zahlreichen kleinen, aber bescheidenen Touristenattraktionen dieser Stadt und kostet umgerechnet 5 Euro Eintritt.

Nächste Station war das La Beach, ein Restaurant in der Nähe des Jachthafens, das wir zu Fuß erwandert haben. Wir bekamen noch einen Platz auf der Terrasse und konnten zum letzten Mal einen schön-kitschigen Sonnenuntergang sehen und fotografieren. Dann kam auch schon das Abendessen: Austern mit Soja und Ingwer, salt and peppered Squid, Barramundi-Filet mit Ingwer und Koriander für Gisela und ein Seafood Basket Mornay für mich. Leeeeecker! Genau das richtige für unser letztes Abendessen hier in Australien.

Jetzt sind wir wieder im Hotel und denken darüber nach, wie wir die Koffer packen. Nicht so ganz einfach, denn wir müssen uns ja auf anderes Wetter einstellen. Oder auch nicht, denn wir haben mitbekommen,dass es auch zu Hause um die 30 Grad warm war. Wie es aktuell ist, werde ich versuchen, gleich im Internet(www.ach-du-schan.de) oder auf der Seite von Radio Bremen heraus zu finden.

Und ganz am Ende noch ein Bild als Anregung für die nächste Uniform-Refom für Franca und Kollegen....

Donnerstag, 14. Juni 2007

Donnerstag, 14. Juni, Darwin

Die Zivilisation hat uns wieder. Nur 60 Kilometer und wir sind in einer kleinen Großstadt: Darwin, die Hauptstadt der Northern Territories. Hier gibt es vier- und sechspurige Straßen, Ampeln etc. Zunächst dirigiert mich Gisela zu einer kleinen Stadtrundfahrt. Wir fahren an schöne Strände – an denen aber keiner badet (Quallen). Vorbei geht es an wunderschön gelegenen Häusern – sozusagen das Oberneuland von Darwin mit Seeblick. Die Stadt selbst hat wenig historischen Charakter, sie wurde Ende der siebziger Jahre durch einen Cyclon fast vollständig zerstört. Die Straßen sind von Palmen gesäumt, alles ist grün. Und es ist sehr warm. Die aktuellen Werte kann man rechts auf der Seite dem Wetterticker entnehmen.

Bei der Station von KEA Campers haben wir den Wagen abgeliefert, nachdem wir ihn einigermaßen von außen und innen gereinigt und vollgetankt hatten (130 Liter!!). Tracy, die freundliche Dame von KEA hat uns zum Abschied ein Buch über Australien geschenkt. Danke. Und Danke auch für den absolut freundlichen und zuverlässigen Service von KEA. Mit dem Taxi geht es zurück in die Stadt, wo wir unser Gepäck bereits im Novotel abgeladen haben. Das Zimmer im 5. Stock wird jetzt für zwei Nächte unser Zuhause sei.

Es sind wohl auch die Temperaturen, die dieser Stadt und dem Leben hier den Charakter verleihen. Alles ein bisschen easy going, entspannt. Entlang der Hauptstraße (Mitchel Street) gibt es viele Kneipen, die natürlich halb im Freien und halb klimatisiert sind. Es gibt auch eine Fußgängerzone und jede Menge Geschäfte. Gisela hat dort einen neuen Lieblingsladen entdeckt: NT General Store, alles für das Leben im Outback. Es ist ein etwas unübersichtlicher Laden mit allem Zubehör, dass man für die australische Art von Camping braucht. Es gibt einfach alles. Wir verlassen den Laden mit einem Reisehandtuch, einer Trinkflaschen, einem Reise-Kulturbeutel – aber nur schweren Herzens. Ich muss Gisela versprechen, morgen wieder mit hierher zu kommen.

Das Programm für den Abend steht auch schon – auf Empfehlung beider Reiseführer: Mindil Beach Sunset Market. Man kann sich einen Minibus ans Hotel bestellen, der dann wie eine Art Sammeltaxi Fahrgäste aufnimmt und zum etwa vier Kilometer entfernten Mindil Beach fahrt. Wir kommen gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang an.

Das schöne Foto täuscht. Außer uns stehen noch etwa tausend Menschen dicht an dicht an diesem Strandabschnitt und schauen sich diesen wunderschönen Moment an. Viele haben Campingstühle oder Decken und Kühlboxen für Getränke mitgebracht. Um Essen muss sich aber niemand Sorgen machen, denn der Markt ist so ähnlich wie der Kajenmarkt in Bremen, nur größer, mit nicht ganz so viel Tand, ein bisschen Original Aborigine-Kunst und eben Fressbuden aus aller Einwanderer Länder. (Kleine Randbemerkung: die Griechen sind hier mit einem großen Anteil vertreten. Rund 7.000 sind allein von einer einzigen Insel hierher ausgewandert.)

Zurück zum ‚Kajenmarkt’ von Darwin. Den Stand mit den frischen Austern haben wir gleich mehrfach an diesem Abend aufgesucht, einem Duo mit Schlagzeug und modernem Didgeridoo eine CD abgekauft und zahlreiche Schmuck-Buden nach etwas Brauchbarem zum Mitbringen durchsucht. Der Busfahrer erzählte mir auf der Hinfahrt, dass dieser Markt nicht etwa nur etwas für Touristen ist, sondern mehr als die Hälfte der Besucher Einheimische sind. Eine Riesenstimmung. Aber kein Wunder, wenn man auch nach Einbruch der Dunkelheit hier ohne wärmendes Jäckchen im Gedränge bummeln kann.

Kurz nach 21 Uhr ist in der Stadt ebenfalls wieder Leben. Um 17 Uhr hatten wir den Eindruck, dass gleich die Bürgersteige hochgeklappt werden, aber jetzt ist wieder Leben. Die Bierlokale sind voll, die Essensportionen groß. Wir gönnen uns noch ein Bier, führen ein Fachgespräch mit den Türstehern des Biergartens und dann ab ins Hotel.

Dieses Foto ist für meine Leser im Polizeipräsidium. Vielleicht als kleine Anregung, wie einfach doch Streifenwagen sein können – reduziert auf das Notwendigste: Platz für Fahrer, Beifahrer und gelegentliche Fahrgäste ;-)

Mittwoch, 13. Juni, Tumbling Water, Berry Springs

Heute gab es zum ersten Mal Eier zum Frühstück. Der Farmer hatte uns welche verkauft und dazu ein paar Fleischstücke, die sich leider am Abend als ausgesprochen zäh erwiesen. Der Holz-Grill war schnell angeworfen und die platte heiß, auf der wir dann die Spiegeleier auf Toast zubereitet haben. Ein idyllischer Platz zum Urlaubsausklang. Der Blick von einer leichten Erhöhung über das Land, in einiger Entfernung hoppeln ein paar Kängurus, weiter entfern sieht man durch das Fernglas zwei wilde Büffel grasen.

Auf dem Weg zur Hauptstraße kommen wir an einer anderen Farm vorbei, wo gerade Rinder eingefangen und markiert werden. Leider lassen uns die Leute nicht näher zuschauen. Als wir gerade weiterfahren wollen sehen wir einen kleinen Hubschrauber, der eine weitere Herde zu den Koppeln treibt. Das muss Laune machen, mit so einem wenigen kleinen Helikopter zwischen den Bäumen rumzukurven und Rinder zu treiben.

Letzte Attraktion im Litchfield National Park sind die Wangi Falls. Zwei sehr hohe Wasserfälle und ein Pool zum Baden. Uns ist es noch zu frisch und zu voll. Also haben wir und aufs Fotografieren beschränkt. Danach zum letzten Mal über eine unbefestigte Straße Richtung Küste. Ein schöner Strand auf der Cox-Halbinsel direkt gegenüber von Darwin, aber keine Rastplätze, keine Menschenseele. Kein Wunder, denn starke Gezeitenströmung und die giftigen Würfelquallen können einem hier den Spaß am Baden verderben. Es ist inzwischen merklich wärmer geworden und auch die Luftfeuchtigkeit hat zugenommen. Das merkt man vor allem daran, dass der Horizont deutlich im Dunst liegt. Bislang war die Sicht immer uneingeschränkt klar.

Unterwegs hatte jemand den Campingplatz Tumbling Waters empfohlen und das war, mit einer Einschränkung eine gute Wahl. Sehr freundliches Personal, dichte Bäume und Palmen, Pfau und Ibis laufen frei umher. In idyllisches Fleckchen zum Ausklang. Nur die Sanitäranlagen könnten ausgebaut werden. Auf jeden Fall ist der Platz eine Empfehlung wert. Er liegt etwa 45 Minuten von Darwin entfernt. Der Chef schickt uns gleich weiter zum Territory Wildlife Park. Dort gibt es eine gute Übersicht über die heimische Tierwelt, ein Haus mit allerlei nachtaktiven Tieren und ein schönes Aquarium. Dort sehen wir aus der Nähe auch ein schwarzes Felsenkänguru, dass wir vorher schon einmal in der Wildnis im Kakadu Nationalpark gesehen hatten. Es gab auch eine kurze Vorführung von Raubvögeln.

Nach dem Park noch schnell einen Kilometer weiter zum Berry Springs Pool um eine Runde in dem schönen klaren Wasser zu schwimmen.

Zurück auf dem Campingplatz gab es nach dem Abendessen und dem obligatorischen Mückenstichen noch eine Open Air-Filmvorführung. Es war eine Art Dokusoap. Umwerfend komisch, auch wenn wir nicht jeden Gag verstanden haben.

Dienstag 12, Juni, Labelle Farm Homested

Mit dem ersten Morgenlicht begannen auch die Vögel auf unserem kleinen einsamen Campingplatz zu konzertieren. Es hat schon eine ganz eigene Art, mitten in einem sehr touristisch genutzten Nationalpark einen so einsamen Platz zum Übernachten zu haben. Da macht es nichts, dass die Duschen nur einen Wasserhahn hatten: für nicht ganz kaltes Wasser. Die kleine Feuerstelle war schnell angeheizt, deshalb gab es auch heute Morgen wieder getoastetes Weißbrot. Nachdem wir unsere übel anzusehenden Mückenstiche versorgt und den Wagen startklar gemacht haben, ging es zur nächsten Attraktion: Lost City. Dazu musste man etwa eine halbe Stunde über einen schmalen Allrad-Weg durch den Wald fahren. Am Ende befindet sich eine Ansammlung von verwitterten Sandsteinformationen, die mit etwas Fantasie so aussieht, wie Ruinen einer verlassenen Stadt. Kann man sich ansehen, muss man aber nicht.

Nächstes Ziel waren die Sandy Creek Falls oder besser Tjaynera Falls. Wieder Allrad eingeschaltet und wieder über einen sehr holprigen und schmalen Weg durch den Wald. Nach kurzer Strecke dann eine Wasserdurchquerung. Zum Glück kam uns gerade ein Auto entgegen, so dass wir wussten: es geht. Erst auf der Rückfahrt haben wir gesehen, dass das Wasser dort Zentimeter tief war. Aber gemerkt haben wir’s, denn nach der Durchfahrt schwappte etwas Wasser im Fußraum. Aber als alte Hasen auf 4-Wheel-Tracks konnte uns das nicht schrecken. Abermals eine holprige halbe Stunde und wir waren am Parkplatz angelangt. Auch hier gibt es einen kleinen Campground, aber der war nun wirklich sehr einsam. Bis zum Wasserfall waren es noch mal 1,7 Kilometer Wanderung, aber im Vergleich mit unseren Märschen bei den Pools an der Gibb River Road war das ein bequemer Spaziergang. Und der hatte sich gelohnt. Nach der Wanderung entlang eines kleinen Bachbettes, durch Palmenhaine und Farnwiesen kamen wir an einen schmalen hohen Wasserfall, der in eine großen Pool mündete. Wunderschön, lauschig – und wir waren völig allein. Das Wasser war relativ frisch, aber es war einfach traumhaft, hier zu schwimmen. Wir hatten Tauchmaske, Schnorchel, und Unterwasserkamera mitgebracht, um auch mal eine andere Perspektive von solchen Attraktionen zu fotografieren. Nach ausgiebigem Bad ging es dann wieder zurück. Damit wir die spektakulärste Flussdurchquerung auch festhalten konnten, musste ich Gisela am andern Ufer absetzen, zurück und das ganze noch mal absolvieren. Ein komisches Gefühl war das schon, denn man merkte, dass die kleinen Kieselsteine im Flussbett die Reifen nicht richtig greifen ließen. Eigentlich wollten wir in der Nähe der Wangi Falls übernachten, denn dort betreibt eine Freundin unserer Reiseagentin das ‚Monoon Cafe’. Aber offenbar hatten sich die Verhältnisse geändert und die Freundin war nicht mehr da. Dafür sahen wir ein Plakat, dass für eine Übernachtung auf einer Farm in der Nähe warb.

Hier gab es wieder einen einsamen Stellplatz, offenes Lagerfeuer und sanitäre Anlagen. Genau das Richtige, um unseren Urlaub langsam ausklingen zu lassen.

Montag, 11. Juni, Florence Falls/Litchfield Nationalpark

Bilder folgen später!!
Heute Morgen haben wir festgestellt, dass man auch auf einer Feuerstelle Toast zubereiten kann. Ein ganz neues Frühstücksgefühl. Gemütlich ging es über Jabiru (tanken) los in Richtung Litchfield National Park. Auf den Straßen herrscht ein Verkehr, wie wir ihn lange nicht erlebt haben. Wir sind eben nicht mehr weit von Darwin entfernt und diese Gegend wird auch als Tagesausflugsziel genutzt. Die Bäume werden noch höher und dichter, dazwischen stehen kleine Schraubenpalmen oder auch ganz kleine Palmenfarne. Weil die Stämme der Palmen von den Buschfeuern schwarz verkohlt sind, sticht das knallige Grün der Blätter besonders stark hervor. Wir fahren eine Abkürzung und biegen bei Corroboree auf eine unbefestigte Straße ab und nehmen die Abkürzung nach Batchelor.

Der Litchfield National Park ist der Park der kurzen Wege. Alle Attraktionen liegen nicht weit von der asphaltierten Straße entfern und sind bequem zu erreichen. Erster Fotostopp sind die Hügel der Magnetic Termites. Sie haben ihre Hügel genau in Nord-Süd-Richtung gebaut, damit sie die Vor- und Nachmittagssonne perfekt ausnutzen können.

Nächster Stopp und auch Übernachtungsort sind die Florence Falls. An dem großen Badepool unter dem Wasserfall herrscht geradezu Gedränge. Wir befürchten schon, keinen Platz mehr auf dem einfachen Campground oberhalb der Falls zu finden. Aber kein Problem, die sechs Übernachtungsgäste verlieren sich in dem Wald. Auch hier gibt es saubere Toiletten, nicht ganz kaltes Wasser in den Duschen und ausreichend Mülleimer. Und eine Feuerstelle. Weil diesmal der Wald recht aufgeräumt ist, müssen wir ein wenig suchen, um genügend Feuerholz zu finden. Leider ist das Lammfleisch vom Metzger zäh und sehnig. Dafür schmecken Salat und Nudeln. Sehr romantisch anschließend unter dem Sternenhimmel bei flackerndem Lagerfeuer und einem Döschen Bier zu sitzen. Als es im Gebüsch raschelt, entdecken wir ein kleines, meerschweinchengroßes Tier. Wir wissen nicht, wie es heißt, aber es sah auf jeden Fall nicht gefährlich aus.

Montag, 11. Juni 2007

Sonntag, 10. Juni, Ubirr/Kakadu Nationalpark

Heute morgen hier es früh aufstehen, denn wir hatten eine Fahrt auf dem South Alligator River gebucht. Doch vorher noch eine Anmerkung zu unserer Unterkunft. Neben einem normalen Campingplatz gab es dort auch etwas gehobene Unterkünfte, einen Swimmingpool und ein richtiges Restaurant. Obwohl unsere Kühlbox gut gefüllt war, haben wir uns dort eine n Platz reserviert. Es gab (zum Teilen) vorweg eine kleine Vorspeisenplatte mit Krokodilfleisch in Tempurateig, Spießchen mit Kamelfleisch und Spießchen mit Känguruhfleisch sowie ein paar Austern. Sehr dekadent, sehr lecker. Zum Hauptgang hatte sich Gisela ein Baramundifilet vom Grill ausgesucht und ich hatte mich für Kamelsteak entschieden. Alles war ausgesprochen lecker. Kein Wunder, der ganze Laden wird auch von der Holliday Inn-Gruppe gemanagt.


Also zurück zu heute Morgen. Um 6:45 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang bestiegen wir ein Bot und kurvten auf den Yellow Waters und dem South Alligator River. Das ganze ist jetzt nach der Regenzeit ein großes Feuchtgebiet, in dem sich viele Vögel eingefunden haben, die sich aus recht großer Nähe beoachten ließen. Natürlich haben wir nicht alle Namen behalten und auch nicht mitgeschrieben, aber behalten haben wir: Weißkopf-Seeadler, Jabiru, Jacana (klein, aber mit riesengroßen Füßen) Albatros, Pelikan, Gänse. Und natürlich haben wir auch ein paar der bösen Salzwasserkrokodile gesehen, die froh waren, sich von den ersten Sonnenstrahlen wärmen zu lassen. Wir sind, wie man an dem Foto sehen kann, bi auf wenige Meter herangekommen.
Nach einem zweiten Frühstück haben wir unsere Fahrt fortgesetzt, nicht ohne kurz vor dem Ort Jabiru ein sehr gutes Besucherzentrum mit einer informativen Ausstellung über die Menschen, ihre Kultur und die Landschaft. Weiter dann in den nordöstlichsten Zipfel dieses Nationalparks zu den Felsenmalereien der Aborigines. Sie sind unterschiedlich als, manche entstanden vor etwa 20.000 Jahren, einige sind aus dem vergangenen Jahrhundert. Alles ist exzellent ausgeschildert, Wanderwege selbst für Rollstuhlfahrer. Einfach ein gut durchdachtes, auf den Tourismus (vor allem der Australier ausgerichtetes Konzept. Alle Achtung.
Für diese Nacht hatten wir uns eine echten Buschcampingplatz ausgesucht. Es gib sehr saubere Duschen und Toiletten, aber keinen Strom. Jeder Stellplatz liegt irgendwo im lichten Wald, umgeben von Feigenbäumen und Pandanus-Palmen und hat ene kleine gemauerte Feuerstelle. Also ab in den Wald, ein bisschen Feuerholz sammeln und los ging die Qualmerei. Zu leckerem Couscous gab es Bratwürstchen vom Metzger. Bei den Essensvorbereitungen hoppelte ein Känguru vorbei, jetzt leisten uns Mücken Gesellschaft

Sonnabend, 9. Juni, Katherine


Unser Etappenziel hieß Edith Falls. Nach einer Stunde waren wir an dem kleinen Wasserfall mit seinem großen Badepool. Da wir früh aufgebrochen waren, konnten wir uns in die Fluten stürzen, bevor die große Masse an Besuchern angekraxelt kam. Wir immer sehr erfrischend nach der Wanderung. Weiter dann in den Kakadu Nationalpark. Weil er gut erreichbar ist und auch touristisch bestens erschlossen, kamen uns in einer Stunde mehr Autos entgegen, als sonst den ganzen Tag. Es ist eine sehr dicht bewachsene Landschaft mit hohen Bäumen, vereinzelten Palmen und vielen permanenten Wasserläufen und Flüssen. Allerdings steht hier während der Regenzeit auch vieles unter Wasser. Weil es in diesem Jahr besonders viel Regen ganz zum Schluss der Regenzeit gegeben hat, waren auch nicht alle unsere geplanten Ausflugsziele zu erreichen. Aber das macht nichts. Wir waren ohnehin ein wenig müde und froh, dann schließlich in Cooinda zu übernachten.
Zwischendurch kamen wir auch sehr nah an einigen Buschfeuern vorbei. Es ist schon komisch, wenn man das Feuer so dicht neben der Straße knistern und prasseln hört. Es ist für unser Öko-Gewissen schwer zu akzeptieren, dass dies eine wichtige und richtige Methode ist, den Lebensraum für Menschen und Tiere und Pflanzen zu erhalten.
Leider gab es hier nur einen Internet-Anschluss mit Münzen und keine Gelegenheit, den Blog auf den neuesten Stand zu bringen

Freitag, 8. Juni 2007

Freitag, 8. Juni, Katherine Gorge

Heute hatten wir mal wieder eine Mammut-Strecke hinter uns zu bringen. Gut 500 Kilometer von Kununurra nach Katherine. Wir haben deshalb versucht, so früh wie möglich los zu kommen. Es war dann aber schließlich doch 8 Uhr, als wir bei einem Metzger in Kununurra die Vorräte ergänzt haben. Dann ging es los. Langsam wandelt sich die Landschaft. Die Bäume werden höher, das gras wird höher und es stehen erheblich mehr kleine und große Termitenhügel rechts und links der Straße. Trotzdem, nachdem es am Anfang noch ein bisschen rauf und runter ging, war der größte Teil der Strecke flach und eintönig. Einzige Abwechslung waren insgesamt sechs Radfahrer, die uns während des Tages entgegen kamen. Mit einem habe ich kurz geredet. Ein Pole, der seit 20 Jahren in Berlin lebt und offenbar schon sehr lange mit sehr kleinem Gepäck unterwegs ist. Die meisten strecken in Australien hatte er schon hinter sich.

Kurz nach Kununurra passiert man die Grenze zum Bundesstaat Northern Territory. Das bedeutete für uns, die Uhren um anderthalb Stunden nach vorne zu stellen. Das bedeutet, dass wir der deutschen Zeit um 7 ½ Stunden voraus sind. An dieser Grenze zwischen Western Australia und dem Northern Territory gibt es auch eine strikte Kontrolle für Früchte und Lebensmitteln. Zum Glück nicht für unsere Fahrtrichtung. Auf diese Weise haben sich die Farmer erfolgreich vor Fruchtfliegen und anderen Schädlingen für ihre Agrarprodukte schützen können.

Unterwegs wieder ein Lookout. Der Gregory Tree ist ein Beispiel für frühen Waldfrevel ;-) Der Entdecker Augustus Gregory ging hier mit seiner Mannschaft an Land und errichtete ein Camp. In den Stamm eines Boab-Baumes ritzte er das Ankunftsdatum: 2. Juli 1856.

Nach einem kurzen Zwischenstopp im Touristenzentrum von Katherine ging es weiter zur etwa 30 Kilometer entfernten Katherine Gorge. Ein weit verzweigtes Schluchtensystem, durch das man stunden- oder tagelang wandern kann. Ein schattiger Campingplatz, ein exzellentes Visitors Center für den Mitniluk National Park, Strom für uns und einen Internetanschluss für diesen Blog. Und Känguruhs, die über den Campingplatz hoppeln und sich füttern lassen.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Donnerstag, 7. Juni, Kunanurra/Bungle Bungle

Heute stand ein ganztägiger Ausflug auf dem Programm. Mit einem kleinen Bus ging es zunächst zum Flugplatz von Kununurra. Dort wurden wir bei Sling Air in die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen eingewiesen bevor es an Bord der Cessna 210 ging. Sam Herd, unser sehr junger Pilot, ließ mich auf den Copilotensitz, Gisela nahm hinten Platz. Ab in die Luft zum gut eistündigen Flug in den Purnululu Nationalpark. Zunächst überflogen wir einen großen künstlichen See, der erst vor 40 Jahren als Bewässerungsprojekt für die Obstplantagen der Gegend angelegt worden ist. Ein kleiner Damm reichte, um diesen riesigen Stausee zu bekommen. Leider ist der Lake Argyle nichts zum Baden, denn darin leben etliche tausend Krokodile.
Das Kraftwerk in dem kleinen Staudamm produziert Strom für Kunanrra, Katherine und Wyndham. Außerdem wird noch eine Diamantenmine mitversorgt. Dort wurde ein ganzer Berg abgetragen. Zwei Kilometer lang, ein kilometer breit und ein Kilometer tief ist das Loch, aus dem sehr erfolgreich die kleinen glitzernden Steine geholt werden.

Aus rund 1.000 Metern überblickt man eine riesige, scheinbar unberührte Landschaft. Aber tatsächlich gehört fas Land einigen Farmern, die dort ihre Rinder züchten. Zwei Jahre bleiben die Tier auf dem Land, dann werden sie eingefangen und zum Verkauf in Road Trains (Lastwagen) in die Hafenstädte gebracht. Dann schließlich tauchten sie auf: die Bungle Bungles. Eine besondere Sandsteinformation, die sich in millimeterdünnen Schichten vor 300 Millionen Jahren zusammen mit Geröll gebildet hat. Diese Schicht wurde fast sieben Kilometer dick.

Dann verwarf sich die Erdkruste und schuf schräge Schichten. Was jetzt noch wie Bienenstöcke von den Felsen blieb, die früher einmal 600 Meter über dem Meeresspiegel lag. Was das besondere ausmacht, ist auch die tigerstreifenartige Musterung der Felsen. Jedes Band ist einige Meter dick. Das dunkle Band enthält Cyanobakterien (Blaualgen), die wie eine Schutzschicht wirken. Das orangene Band enthält eine schützende Schicht aus Eisenoxyd. Jedes Band ist einige Meter dick und repräsentiert. Das alles konnten wir schon im Anflug auf den Flugplatz sehen.

Viele tausend Jahre hatten die Bungle Bungles eine große Bedeutung für die Aborigines. Aber erst 1983 wurde das Gebiet, dass bis dahin nur die Züchter und ihre Cowboys kannten, öffentlich durch eine Fernsehsendung bekannt. Danach begann die Erschließung für den Tourismus und inzwischen kann man dort auch gepflegt übernachten. Oder mann kann wie wir, mit dem Helikopter und ausgehängten Türen einen Rundflug machen. Vorher aber sind wir unter sachkundiger Führung in die Cathedral Gorge gewandert. Es ist – ich wiederhole mich – einfach unbeschreiblich. Diese einmalige Felsformation, diese Ausmaße, das Licht, die Farben…..

Und nach der Wanderung noch ein mal das Ganze von oben – von ganz nah oben. Nur knapp 100 Meter über den Felsen ging es in die verschiedensten Ecken dieses 40.000 Hektar großen Gebietes. Einblicke in schmale, 100 Meter tiefe Schluchten, wie man sie nur aus der Luft bekommen kann . Kein Mensch kann zu Fuß in diese Winkel kommen. Unser Chopper-Pilot tat uns den Gefallen und ging zum Schluss noch tiefer und flog in einige Schluchten hinein. Ein Gefühl wie in unserem Trike: offen, unmittelbar und ein toller Rundumblick. Boahhhh.

Gut, dass die Batterie meiner Kamera voll aufgeladen und der Chip ausreichend Speicherplatz hat, denn am Schluss des Tages waren über 200 Bilder gespeichert.

Mittwoch, 6. Juni, Kununurra



Es waren nur noch ein paar Dutzend Kilometer auf der Gibb River Road, dann konnte der Vierrad-Antrieb wieder abgeschaltet werden. Vorher galt es aber noch, eine der vielen Gorges rund um El Qestro zu besuchen. Das hatte einen besonderen Grund, denn diese Gorge wurde nach einem meiner Enkelkinder benannt: Emma Gorge.

Wieder ging es über Stock und Stein, große und kleine Felsen rund eine stunde einem kleinen Bach entlang. Leider bekommt man von der schönen Landschaft nichts mit, denn es ist unbedingt erforderlich, den Blick vor sich auf den Boden zu richten und konzentriert jeden Schritt zu kalkulieren. Statt meiner teuren Wanderschuhe (Siehe Reisevorbereitungen) kommen ich prima mit meinen Gummischuhen (Crocs) zurecht. Sie rutschen nicht, drücken nicht am Fuß, sind vorne geschlossen, so dass man sich nicht die Zehen stoßen kann, sie haben Luftlöcher durch die man auch den Sand rausrieseln lassen kann. Sie haben keine zu harte Sohle, so dass man die Unebenheiten gerade noch spüren kann. Aber genug der Schwärmereien über unser Schuhwerk. Die Emma Gorge ist eine etwa 60 Meter hohe, spitz zulaufende Schlucht, die an einem schmalen kleinen Wasserfall endet. Davor ein sehr tiefer Pool mit sehr frischem Wasser. Einfach herrlich, nach der anstrengenden Kletterpartie hier einzutauchen. Merkwürdigerweise tröpfelte auch unter einem sehr tiefen Felsvorsprung Wasser heraus. Anders als das Wasser im Pool oder vom Wasserfall war dieses hier etwa 30 Grad warm. Es kommt aus einer unterirdischen Quelle, die auch die etliche Kilometer entfernten Cebede Springs speist.

Inzwischen sind wir in Kununurra eingetroffen, der erste Vorposten der Zivilisation: zwei Supermärkte, Schmuckgeschäfte usw. Wir sind auf einem großen, baumbestandenen Campingplatz, der nicht weit vom Stadtzentrum entfernt ist. Außerdem verfügt der Campingplatz über ein WLAN, so dass wir den Blog auf den neuesten Stand bringen und alle Mails abrufen konnten. ;-)

Wir haben erst mal unsere Vorräte ergänzt, zwei Galerien mit Eingeborenenkunst besucht und dann noch einen Kunsthandwerker, der aus sehr alten, sehr seltenen Steinen mit schöner Maserung allerlei Sachen herstellt, vom kitschigen Kunstobjekt bis zu wunderschönen Anhängern. Natürlich haben wir etwas gekauft.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Dienstag, 5. Juni, El Questro Station

Heute mussten wir nicht besonders weit fahren. Unser nächstes Ziel liegt gerade mal 60 Kilometer entfernt. Aber auf dem Weg dorthin gab es die größte Flussdurchquerung unserer reise: durch den Pentecost River. Aber es sah schlimmer aus, als es ist. Der Wasserstand war nicht besonders hoch und deshalb sind wir problemlos durchgekommen. Wie sagte doch ein Australier, mit dem wir am Flussufer sprachen:“Wenn es schwierig wäre, würden sich auf beiden Seiten die Autos stauen und mindestens ein Wagen säße in der Mitte fest.“ Eine einfache aber richtige Theorie. Auf jeden Fall sind wir sicher auf der anderen Seite angelangt und haben unseren Weg zu El Questro gefunden.
Eine Farm auf Erbpacht, die 1 Million Acre groß ist und sich über ein Gebiet von 60 Mal 80 Kilometern erstreckt. Die Rinderzucht (etwa 7.000 Tieren) spielt nur noch eine untergeordnete Rolle, stattdessen floriert der Tourismus. Im Jahr werden hier 55.000 Touristen durchgeschleust. 50 Festangestellte sind damit beschäftigt. Es gibt alles, vom Campground bis zur Luxusunterkunft mit Balkon über dem Wasser. Der Vorteil dieser Station ist, dass sie nicht weit entfernt vom Highway liegt und mehr als ein halbes Dutzend Sehenswürdigkeiten ganz nahe liegen.

Nach der Anmeldung und dem Kauf einer Erlaubnis für den Nationalpark haben wir die Cebede Springs besucht. Man wandert drei- vierhundert Meter durch ein kleines Waldstück (Palmen) und gelangt an einen etwas breitere Stelle eines Baches, der von einer Thermalquelle gespeist wird. Das Wasser ist so um die 30 Grad warm. Es ist schon ein komische Gefühl. Mitten unter Palmen in einem heißen Bach zu liegen. Wir haben es genossen.

Der nächste Ausflug führte uns zur El Questro Gorge. Eine etwas beschwerliche Kraxelei über Stock und Sein durch viele, viele Steine entlang eines Bachbettes. Nach knapp einer Stunde schließlich der Halfway Pool. Wie der Name schon sagt, war das erst der halbe eg, aber der weitere Weg hatte einen deutlich höheren Schwierigkeitsgrad. Ein erfrischendes Bad diesmal in kühlerem Wasser und ein beeindruckender Blick in einer von Bäumen gesäumten Schlucht.

Zurück auf unserem Campground reichte die Zeit gerade mal für eine Tasse Tee, bevor es weiter zu einer Bootstour auf dem Chamberlain river ging. Die beiden Burschen, die diese Touren sei fast 30 Jahren machen, waren recht witzige Käuze. Wenn wir auch nicht alles verstanden haben – lustig war es auf jeden Fall. Wir konnten vom Boot aus Wallbies und Felsenkänguruhs sehen und wir haben die im Fluss lebenden großen Speisefische, die Baramundis gesehen. Viel interessanter waren aber ein paar kleinere Fische. Sie heißen ‚Archer’ und können Wasser in die Luft spucken. Auf diese Weise ‚schießen’ sie sich Insekten ab als Nahrung. Es sieht schon witzig aus, wenn plötzlich ein Fisch aus dem Wasser kommt und spuckt. Die Bootstour war nicht zuletzt auch deshalb sehr fröhlich, weil es rechtzeitig vor Ende Sekt aus Plastikbechern gab (mit einer zweiten oder dritten Füllung.Leider haben wir nichts von den Krokodilen gesehen, die in diesem Abschnitt leben. Das größte ist gut 5 Meter lang!!!!!!!!!!

Zurück im Camp trafen wir wieder auf Tobias und Andreas. Gemeinsam nutzten wir die Happy Hour (Bier für 3,50 Aus$, statt regulär für 5,50 Aus$).

Montag, 4. Juni, Home Valley

Shavan unser Pilot von Alligator Airways nahm uns heute morgen in Empfang, Nach einer kleinen Einweisung ging es in ein sechssitziges Flugzeug. Alles ein bisschen eng, aber für die nächsten Zwei Stunden musste es gehen. Kamera geladen, Akku voll. Man kann die meisten Sehenswürdigkeiten auch vom Boden aus erkunden, aber allein die Fahrt zu den sehenswerten Mitchell Falls nimmt einen Tag in Anspruch. Die letzten 60 Kilometer sind eine sehr schwierige Off Road-Strecke. Da ist ein Flug doch allemal schöner. Hier in den Kimberleys werden rund 25 Prozent der australischen Rinder gezüchtet. Die Drysdale Farm hat zu den Nachbarfarmen keine Zäune, um die Herden auseinander zu halten. Der Bau von Zäunen wäre viel zu teuer. Deshalb hat man sich geeinigt: was auf unserem Grund und Boden ist, gehört uns. Insgesamt, davon ist der Farmer überzeugt, gleichen sich die Wanderungsbewegungen über das Jahr aus.
Nach 20 Minuten Flug dann die Mitchell Falls, ein wirklich sehenswerter Wasserfall. Aus der Luft konnte man zwei Helikopter sehen, die von dort aus kleine Rundflüge anbieten oder vom nahegelegenen Meer die Passagiere kleinerer Kreuzfahrtschiffe zu den Falls fliegen. Weiter dann über die Hochebene zu den Enid Falls und weiter über eine Art Fjordlandschaft zu den King Cascades. Kilometerweit zieht sich der Prince Regent River schnurgerade vom Meer ins Land. Eine natürliche Vulkan-Spalte. Unter uns völlig unberührte Gegend. Das Land wirkt aus diesem Blickwinkel wie afrikanische Steppe, nur dass man die Elefantenherden nicht sehen kann. Dazwischen dann immer wieder ein paar schroffe Tafelberge und darunter der Mount Hann, mit knapp 1.000 Metern einer der höchsten Berge in den Kimberleys. Aus fast 2.000 Metern Höhe konnte man zahlreiche Buschfeuer sehen. Sie werden absichtlich gezündet, um große, verheerende Feuer zu verhindern und um dem Gras die Gelegenheit zu geben, wieder neu zu sprießen. Eine Methode, die für die Farmer zwar sehr wichtig ist, aber auch von den Aborigines seit vielen tausend Jahren angewandt wurde.Nach gut zwei Stunden waren wir froh , nach der Landung die Beine wieder gerade zu machen. Ein schöner Flug.

Ganz in der Nähe von Drysdale wurden vor mehr als hundert Jahren sehr einfache Felszeichnungen entdeckt. Sie unterschieden sich deutlich von den üblichen Zeichnungen der Aborigines. Lange konnte man das Alter der Farbe nicht bestimmen, aber inzwischen weiß man, dass sie ungefähr 14.000 Jahre alt sind. Sie sehen eher nach afrikanischen Motiven aus. Dies stärkt die Theorie, dass Australien, Afrika, Asien und Indien früher einmal zu einer Landmasse, zu Gondwana gehörten und dann durch die Kontinentalverschiebung auseinanderdrifteten.

Nach dem wir uns mit einem Kimberley Beef Burger (groß, für mich) und einem Toasted Sandwich (klein, für Gisela) gestärkt hatten, ging es weiter gen Osten. Eine abwechslungsreiche Landschaft, viele Kurven, viel Staub und ein paar Flussdurchquerungen. Jetzt sitzen wir auf der Campsite von Home Valley Station, einem großen Farmbetrieb mit einem etwas staubigen Platz – und leider ohne Strom, denn hier wird gerade umgebaut.

Sonntag, 3. Juni, Drysdale River


Wer um 20 Uhr ins Bett geht, der ist naturgemäß um 3 Uhr mit dem Schlaf durch. Na gut, bis 5:30 Uhr haben wir uns ein bisschen hin und her gedreht, aber dann war es auch bereits so hell, dass sich das Aufstehen lohnte. Nach einem ausgiebigen frühstück haben wir uns auf den Weggemacht zu den Manning Falls. Auf der Zeichnung des Campingplatzes sah das nach einem kurzen Spaziergang aus, in Wirklichkeit war es eine anderthalbstündige Wanderung über Stock und Stein, bergauf und bergab waren wir bei dem lohnenden Ziel angelangt. Ein wunderbarer Wasserfall mit zum Teil schwarzen Felsen und ein angenehm temperierter Teich zum Schwimmen. Einfach wunderbar und hundert Prozent lohnenswert. Wir haben uns gefragt, wer diesen schönen Fleck entdeckt hat. Der Weg war übrigens hervorragend ausgeschildert mit weißen Pfeilen auf den Felsen. Am Wasserfall trafen wir wieder auf Andreas und Tobias, zwei Brüdern aus dem Ruhrgebiet (endlich mal wieder vertraute Klänge). Beide sind Australienexperten und sie konnten uns mit dem eine oder anderen Hinweis weiterhelfen.

Obwohl der Rückweg genau so lang war, wie der Hinweg, kam uns diese Wanderung wesentlich kürzer vor. Zum Schluss noch ein kurzes Bad, um den Weg abzukürzen und dann ging es wieder auf die Reise. Zurück zur Gibb River Road und dann weiter. Die Straßenqualität reiche von Einspurig mi Spurrillen über fest ausgehärteten Boden, auf dem man auch mit 90 km/h fahren kann und dann wieder Waschbrett-Boden, bei dem der Wagen ins Schlingern geraten kann, wenn man zu schnell fährt. Und immer schön vorsichtig bei jedem Floodway. Das sind die Stellen, an denen ein Bach (oder Fluss) die Straße quer. Meistens nur ganz flaches Wasser, aber oft genug mit ein paar gemeinen Schlaglöchern.

Eine weitere in der Karte vermerkte Sehenswürdigkeit waren die Barnet River Gorge. Um dorthin zu gelangen, waren zum ersten Mal richtige Offroad-Qualitäten gefragt. Am Ende gab es einen kleinen idyllischen Bach zu sehen, an dessen Ufer man auch hätte campen dürfen, ganz in der Einsamkeit. Auf dem Rückweg zur Hauptstraße begegneten uns wieder Andreas und Tobias.

Die Landschaft ist deutlich abwechslungsreicher und hat fast den Charakter einer Parklandschaft – allerdings nicht mit gepflegtem Rasen zwischen den Bäumen, sondern mit Spinnifex-Gras. Ziel für den Tag war die Drysdale Farm, die nebenbei einen Campingplatz betreibt. Eine große mit lockeren Bäumen bestandene Fläche, einen sehr ordentlichen Sanitärblock, eine Bar und sogar ein Restaurant mit Bar, schlechtem aber teurem Essen. Das wussten wir aber erst hinterher. Obwohl das Essen eigentlich hätte vorbestellt werden müssen, hat Gisela mit ihrem Charm noch etwas organisieren können. Kaum waren wir dann von Mücken zerstochen gegen 20:30 Uhr in unsere Kojen gekrochen, gab es merkwürdige Geräusche: ein paar Regentropfen trommelten auf das Dach. Aber es war nicht der Rede wert.

Wieder ging ein schöner Tag im Outback zu Ende.

Sonabend, 2. Juni, Manning Gorge



Der Tag begann ausgesprochen früh: Schon um 6 Uhr hatten die ersten Mi_Camper gepackt und machten sich vom Acker. Klar, wer um 21 Uhr ins Bett eht, der kann auch früh aufstehen. Wir waren nicht ganz so schnell fertig aber kurz vor 8 waren wir auch wieder auf der Straße. Die Gibb River Road ist für die Farmen in diesem Gebiet eine wichtige Verbindungsstraße. Auch heute verkehren hier die großen Road Trains mit drei oder manchmal sogar vier Anhängern, um zum Beispiel die Rinder zur Weiterverarbeitung an die Küste zu bringen. Stellenweise ist diese Straße breiter als eine Landstraße und man kann mit etwa 80 km/h entlangbrettern, aber es gibt immer mal wieder schlechte Stellen und vor allem Kurven, in denen es besser ist, deutlich langsamer zu fahren. Die Straßen, die abzweigen und zu den verschiedenen Sehenswürdigkeiten führen, sind allerdings deutlich schmaler und schlechter. Sie haben den Charakter eines schlechten Feldweges.

Unser erste Ziel an diesem Tag war Bell Gorge. Vom Parkplatz aus wandert man ungefähr eine halbe Stunde auf einem beschwerlichen, steinigen Weg zum Flussbett herunter und dann entlang des Wasserlaufs. Das Flussbett an dieser Stelle war allerdings nur ein kleiner Bach. Aber dann öffnete sich die Landschaft und nach einiger Kraxelei über glattgewaschene Felsen gab es einen Wunderschönen Blick in den Pool. Er wird gespeist von einem schönen stufigen Wasserfall und unten schwammen jede Menge Menschen in dem grünen, klaren Wasser. Noch mal ein bisschen klettern und dann konnten wir auch in den Pool hineinglitschen. Unbeschreiblich schön und erfrischend. In einer Felsspalte hüpften winzige Frösche und über ihnen hörte man das Fiepen der Fledermäuse. Zu sehen waren sie allerdings nicht. Wir hätten noch lange dort bleiben können. Auf der Hautstraße angekommen wechselte die Landschaft gelegentlich von einer flachen Savanne in eine etwas bergige Gegend, die King Leopold Ranges.

Unser Ziel für heute war Manning Gorge. Bei einem Roadhaus mit Tankstelle und sehr freundlichem Personal zahlen wir die Übernachtungsgebühr und werden eingewiesen. Wieder ein Pool, wieder ein Campingplatz ohne Strom. Nur wenige Schritte entfernt ist das Wasser. Wieder grün, wieder angenehm temperiert. Man sieht sehr gut de kleinen Fische und die anderer erzählen von den Süßwasserkrokodilen, die sich ein paar hundert Meter entfernt im Wasser befinden. Sie scheinen heute satt zu sein. Wieder so eine Idylle, wo man gut und gerne ein paar Tage zum Entspannen verbringen. Mit angekommen ist ein Buss voller entner, die auf einer zweiwöchigen Outdoor-Tour sind. Ein australischer Fahrer und eine deutsche Köchin kümmert sich um die mopsfidele Truppe. Das Vergnügen kostet rund 220 Aus$ pro Tag, entgält neben den Übernachtungen im Zelt auch Hotel-Nächte, geführte Touren und natürlich Vollpension.

Um 18 Uhr war es bereits stockfinster, aber jetzt, um 19 Uhr, während ich den Blog schreibe, geht der Vollmond auf und wird die Szene wieder aufhellen. Trotzdem sind bei den ersten Zelten und Campervans die Lampen schon ausgegangen.

Freitag, 1. Juni, Windjana Gorge


Die erste Nacht im neuen Mobil war gar nicht so einfach. Wir hatten nämlich nicht aufgepasst, wir die Liegefläche gebaut wird. So haben wir die Tischplatte in alle möglichen Richtungen gedreht, aber nichts passte. Zum Schluss hat es dann aber doch geklappt. Allerdings hatten wir keine ruhige Nacht. Wir haben beide schlecht geschlafen und wenn sich einer bewegt hat, dann schwankte unser Auto doch beträchtlich.

Das Leben auf dem Campingplatz ging schon früh los, beim ersten Büchsenlicht war die Hälfte der Duschen bereits belegt. Wir haben schnell gepackt und sind rund 16 Kilometer zur Geiki Gorge gefahren. Dort gab es eine einstündige Bootstour auf dem Fitzroy River. Interessante Sandsteinformationen, ausgewaschen vom Fluss und vom Regen. Wir haben hier unsere ersten frei lebenden Krokodile gesehen. Unvorstellbar, dass hier wie anderswo in Australien die Aborigines schon vor 30.000 Jahren gelebt haben.

Wieder zurück zur Hauptstraße und im Supermarkt von Fitzroy noch die Vorräte ergänzt. In der Touristeninformation, die gleichzeitig auch noch Bücherei ist, gab es einen öffentlichen Internetanschluss, der zudem noch eine passable Verbindung hatte. Also schnell noch den Blog gefüttert, die Kommentare meiner Freunde von der Pressestelle gelesen und dann ab. Nach 40 Kilometern ging es nun endlich weg von der Asphaltstraße und rauf auf die Schotterpiste. Maximal 70 km/h sind möglich, aber man muss höllisch aufpassen, dass der Wagen nicht ins Schlingern gerät. Zwei Mal mussten wir sogar durch einen kleinen Flusslauf. Leider haben wir das nicht fotografiert ;-)

Unser nächstes Ziel war Tunnel Creek. Eine vor Millionen von Jahren in den Sandstein gefräste Höhle. Sie ist ungefähr 750 Meter lang und obwohl es in der Mitte einen Einbruch der Decke und damit etwas Licht gibt, sind die anderen Abschnitte stockdunkel. Mit einer Taschenlampe ausgerüstet, sind wir durch knietiefes Wasser gewatet. Das waren schon beeindrucken Momente. Die unglaublichen Auswaschungen, Stalagmiten und Stalaktiten, das fiepen der Fledermäuse….

Noch mal knapp eine Stunde über die Schotterpiste und wir erreichten Windjana Gorge. Ein breiter, 4,5 Kilometer langer Einschnitt in die Napier Ranges. Diese Gorge führt Wasser und wir konnten bei unserer Wanderung in der schattigen, aber trotzdem heißen Gorge jede Menge Süßwasserkrokodile (das sind die Ungefährlichen) sehen. Die Stille (abgesehen von den gelegentlichen Vogelstimmen) ist schon beeindruckend.

Nicht weit vom Eingang zur Gorge gibt es einen kleinen Campingplatz. Das muss man sich so vorstellen: drei Klohäuschen, zwei kleine Duschblocks (das Wasser ist sogar warm), drei Wasserhähne auf dem Gelände verteilt und sonst nichts. Kein Stromanschluss.

Nach ein wenig small talk mit einem anderen Ehepaar haben wir unser Abendbrot bei Kerzenschein vor unserem Camper eingenommen. Eine Luft wie Samt und Seide, rings um nur das Zirpen der Grillen, gelegentliches Gemurmel der etwa zehn anderen Camper auf dem großen Gelände und das war’s. Seit sechs Uhr ist es dunkel, aber da wir bald Vollmond haben, kann man sogar ohne Taschenlampe ganz gut sehen. Ein schöner Platz. Selbst zum Blog schreiben brauche ich keine Lampe.

Freitag, 1. Juni 2007

Donnerstag, 31. Mai, Fitzroy Crossing

Schluss mit dem süßen Leben, jetzt geht es wirklich ins Outback. Aber erst nur ein Stückchen. Zunächst mussten wir heute Morgen unseren neuen Camper abholen. Ein Toyota Landcruiser mit Lift-Top. Ein richtig toller Geländewagen mit Allradantrieb. Allerdings ist unser Lebensraum für die nächsten zwei Wochen deutlich geschrumpft, denn in dem Wagen ist wirklich nicht viel Platz. Aber er hat eine kleine Spüle, eine geräumige Kühlbox, einen Kocher, der mit einer besonderen Art von Brennspiritus betrieben wird. Der Clou ist, dass man das Dach um ungefähr 60 cm anheben kann und damit ‚oben’ noch mal einen Schlafplatz bekommt und vor allem auch eine vertretbare Raumhöhe erhält. Wir können beide an einem kleinen Tisch sitzen.
Zunächst allerdings waren wir sehr skeptisch, wo wir denn all unser Geraffel verstauen sollten. Nach der Erfahrung der letzten 14 Tage haben wir uns entschieden, eine unserer sehr großen Reisetaschen nur mit den Dingen zu füllen, die wir vorläufig nicht mehr brauchen werden. Die Idee, diese Tasche dann oben auf dem Wagen festzubinden, ließ sich leider nicht realisieren. Nun müssen sie und andere Gepäckstücke während der Fahrt eben hinten herum stehen und bei einer Übernachtung kommen sie auf Fahrer- und Beifahrersitz. Spannend wird noch, wie wir die Nacht verbringen werden, denn auch das Herrichten der Betten ist sehr trickreich. Dass dieser Wagen so klein ist, liegt sicher auch daran, dass er für seinen 4-Liter-Motor zwei 80-Liter-Tanks hat!!! Zunächst dachten wir, dass man damit ja halb Australien durchqueren kann, aber weit gefehlt. Noch bevor wir unser Etappenziel erreichten, musste ich auf den Ersatztank umschalten. Durchschnittsverbrauch bei einer Geschwindigkeit von knapp über 100 km/h waren rund 20 Liter!!! Da künftig die Tankstellen knapp werden, müssen wir die Outback-Regel befolgen und an jeder Tankstelle, die am Wege liegt, den Tank wieder bis obenhin befüllen.
Heute haben wir knapp 400 Kilometer zurückgelegt, noch auf dem Highway. Fitzriver Crossing ist ein kleines Dorf mit hohem Anteil an Aborigines, die an der Tankstelle und an der Straße herumlungern. Trotz dieses Bildes gilt diese Kommune als vorbildlich in der Integration. Allerdings nach vielen Jahren der Unterdrückung, Ausgrenzung und Missachtung der Rechte der Aborigines. Der Campingplatz ist geradezu eine luxuriöse Anlage mit Tennisplatz im Flutlicht, Pool, Restaurant und Unterkünften auch für Reisende, die nicht mit dem Camper kommen. Einziger Mangel: Der Internetanschluss ist außer Betrieb.
Wir kamen gerade rechtzeitig, um noch einen der letzten strombetriebenen Plätze zu bekommen. Der Aufbau allerdings zog sich etwas hin, denn erst mal galt es, die wenigen Staufächer zu füllen und Platz zum Leben zu schaffen. Beim Schnack über den Gartenzaun erfuhren wir, dass von hier an die Wasserläufe voller Krokodile sind und außerdem die Mücken ihr Unwesen treiben. Die freundlichen Menschen haben uns eine Räucherkerze geschenkt. Wenn ich eine Mücke wäre, würde ich vor dem Gestank auch fliehen.
Morgen müssen wir früh raus, denn wir wollen eine Bootstour auf dem Fitzroy River durch die Geiki Gorge machen. Eine Gorge ist ein vom Wasser eingesägter Einschnitt in eine Steinformation. Wir würden so etwas vielleicht ‚Schlucht’ nennen. Weils früh losgeht, werden wir wohl früh die Augen zumachen.
Neue Blogs wahrscheinlich erst in ein paar Tagen.