Freitag, 1. Juni 2007

Donnerstag, 31. Mai, Fitzroy Crossing

Schluss mit dem süßen Leben, jetzt geht es wirklich ins Outback. Aber erst nur ein Stückchen. Zunächst mussten wir heute Morgen unseren neuen Camper abholen. Ein Toyota Landcruiser mit Lift-Top. Ein richtig toller Geländewagen mit Allradantrieb. Allerdings ist unser Lebensraum für die nächsten zwei Wochen deutlich geschrumpft, denn in dem Wagen ist wirklich nicht viel Platz. Aber er hat eine kleine Spüle, eine geräumige Kühlbox, einen Kocher, der mit einer besonderen Art von Brennspiritus betrieben wird. Der Clou ist, dass man das Dach um ungefähr 60 cm anheben kann und damit ‚oben’ noch mal einen Schlafplatz bekommt und vor allem auch eine vertretbare Raumhöhe erhält. Wir können beide an einem kleinen Tisch sitzen.
Zunächst allerdings waren wir sehr skeptisch, wo wir denn all unser Geraffel verstauen sollten. Nach der Erfahrung der letzten 14 Tage haben wir uns entschieden, eine unserer sehr großen Reisetaschen nur mit den Dingen zu füllen, die wir vorläufig nicht mehr brauchen werden. Die Idee, diese Tasche dann oben auf dem Wagen festzubinden, ließ sich leider nicht realisieren. Nun müssen sie und andere Gepäckstücke während der Fahrt eben hinten herum stehen und bei einer Übernachtung kommen sie auf Fahrer- und Beifahrersitz. Spannend wird noch, wie wir die Nacht verbringen werden, denn auch das Herrichten der Betten ist sehr trickreich. Dass dieser Wagen so klein ist, liegt sicher auch daran, dass er für seinen 4-Liter-Motor zwei 80-Liter-Tanks hat!!! Zunächst dachten wir, dass man damit ja halb Australien durchqueren kann, aber weit gefehlt. Noch bevor wir unser Etappenziel erreichten, musste ich auf den Ersatztank umschalten. Durchschnittsverbrauch bei einer Geschwindigkeit von knapp über 100 km/h waren rund 20 Liter!!! Da künftig die Tankstellen knapp werden, müssen wir die Outback-Regel befolgen und an jeder Tankstelle, die am Wege liegt, den Tank wieder bis obenhin befüllen.
Heute haben wir knapp 400 Kilometer zurückgelegt, noch auf dem Highway. Fitzriver Crossing ist ein kleines Dorf mit hohem Anteil an Aborigines, die an der Tankstelle und an der Straße herumlungern. Trotz dieses Bildes gilt diese Kommune als vorbildlich in der Integration. Allerdings nach vielen Jahren der Unterdrückung, Ausgrenzung und Missachtung der Rechte der Aborigines. Der Campingplatz ist geradezu eine luxuriöse Anlage mit Tennisplatz im Flutlicht, Pool, Restaurant und Unterkünften auch für Reisende, die nicht mit dem Camper kommen. Einziger Mangel: Der Internetanschluss ist außer Betrieb.
Wir kamen gerade rechtzeitig, um noch einen der letzten strombetriebenen Plätze zu bekommen. Der Aufbau allerdings zog sich etwas hin, denn erst mal galt es, die wenigen Staufächer zu füllen und Platz zum Leben zu schaffen. Beim Schnack über den Gartenzaun erfuhren wir, dass von hier an die Wasserläufe voller Krokodile sind und außerdem die Mücken ihr Unwesen treiben. Die freundlichen Menschen haben uns eine Räucherkerze geschenkt. Wenn ich eine Mücke wäre, würde ich vor dem Gestank auch fliehen.
Morgen müssen wir früh raus, denn wir wollen eine Bootstour auf dem Fitzroy River durch die Geiki Gorge machen. Eine Gorge ist ein vom Wasser eingesägter Einschnitt in eine Steinformation. Wir würden so etwas vielleicht ‚Schlucht’ nennen. Weils früh losgeht, werden wir wohl früh die Augen zumachen.
Neue Blogs wahrscheinlich erst in ein paar Tagen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Ihr!
20 Jahre! einfach schön!!
Bin wieder zu Hause! Soll Euch ganz lieb von Oma grüßen!!! Sie haben wir gestern besucht!
Sie und wir denken natürlich ganz viel an Euch!
Viel Spaß weiterhin im Outback!

Birte

Anonym hat gesagt…

Liebe Crocdile Dundees,
wenn ich an Euch denke, fallen mir immer Wörter mit A ein: Australien, Abenteuer, Aborginies und Allradantrieb. Atemberaubend!
Daheimgebliebene können auch mit vielen Aaaaaas prahlen: Alltag, Arbeit und Abwasch. Anstrengend!
Noch ganz viel Spaß, gute Laune und 'nen vollen "Tiger" im Tank! Herzlich, Petra B-O